Hohe Ehrengäste zum Geburtstag des TARGET-Gründers am 4. Mai 2015 im imposanten Kaisersaal des Hamburger Rathauses: Aus Kairo Dr. Muhammad Shama, Professor für Islamwissenschaften an der Al-Azhar-Universität. Aus Wien der syrische Dipl.-Ing. Tarafa Baghajati, Imam und Obmann der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen. Aus Hamburg Mustafa Yoldas, Arzt und Vorsitzender der Schura Hamburg. Vor geladenen Gästen sprachen sie über die beispiellose und fruchtbare Zusammenarbeit TARGETs mit den höchsten Gelehrten des Islam. Dietrich Wersich, Erster Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft, gab dazu einen Empfang im Hamburger Rathaus.

Gastgeber Dietrich Wersich: „Wir ehren heute einen außerordentlichen Mann, der seinen Abenteuerdrang bedrohten Menschen gewidmet hat.“ Um welche Bedrohungen es sich handelt, schilderten die TARGET-Gründer Rüdiger und seine Frau Annette mit Hilfe eindrucksvoller Bilder. Sie dokumentierten ihr Engagement für ein Ende der Weiblichen Genitalverstümmelung. Das Besondere ihrer Strategie: die ausschließliche und enge Partnerschaft mit der geistigen Führung des Islam. „Denn 80% der täglich 6000 Opfer sind Muslimas.“

Welcher Erfolg den Hamburgern mit dieser ungewöhnlichen Vorgehensweise beschieden ist, verdeutlichte der Azhar-Gesandte Prof. Dr. Muhammad Shama. Die Azhar ist vergleichbar mit dem Vatikan für Katholiken. Er erinnerte an 2006. Dort war TARGET mit der Internationalen Gelehrtenkonferenz zum Verbot der Genitalverstümmelung von Mädchen ein historischer Durchbruch gelungen. Unter der Schirmherrschaft des Großmufti Ali Gom’a ächteten die höchsten Gelehrten der Welt den 5000 Jahre alten Brauch in einer Fatwa (einem richtungsweisenden islamischen Rechtsgutachten) als ein strafbares Verbrechen, das höchste Werte des Islam verletzt. „Dieser Beschluss wurde zur wichtigsten Voraussetzung für das Ende des schädlichen Brauches! Nun ist es für alle Muslime der Welt verboten, Mädchen diese Schändung anzutun. Ägypten hat den Brauch daraufhin per Gesetz unter Strafe gestellt. Das war allein TARGETs Verdienst, “ bezeugte der Professor in seiner leidenschaftlichen Rede.

Imam Tarafa Baghajati, langjähriger Berater TARGETs, verwies auf die Erfolge in verschiedenen afrikanischen Ländern - großen Ländern wie Mauretanien und Äthiopien, oder kleinen Ländern wie Dschibuti und Guinea-Bissau. „Es bedarf vieler Geduld und Hilfestellungen, um die Prediger zu ermutigen, das Thema in den Moscheen anzusprechen.“ Sein optimistisches Ziel für das Ende der Verstümmelung: „2020!“

Mustafa Yoldas, der seit 2011 TARGETs Initiativen unterstützt, wartete zum Geburtstag mit der Erfüllung eines der Wunschziele von Rüdiger auf: „Ich habe eine Zusage aus Dschidda. Dort kann Rüdiger vor der Organisation of Islamic Cooperation (OIC, 56 Mitgliedstaaten, auch „Islamische UNO“ genannt) sprechen und die Delegierten motivieren, mitzukämpfen.“

Dass Rüdiger das gelingen könnte, bezweifelte kaum jemand. Nehbergs große Lebensvision: Ein Transparent zu spannen über der Kaaba in Mekka mit der Aufschrift „Frauenverstümmelung ist mit dem Koran und der Ethik des Islam unvereinbar. Sie ist Sünde!“ Das Muster des Banners hatte er gleich mitgebracht. Annettes Tochter Sophie (25) und Sohn Roman (29) präsentierten es den Gästen, die den Einsatz der Nehberg-Familie und des Jubilars im Besonderen mit stehendem Applaus unterstützten.

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